Jul 28, 2013
Kurz nachdem Praktiker Insolvenz angemeldet hat ist es auch bei der Tochter Max Bahr soweit. Die Geschäftsführung will wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit das Insolvenzverfahren eröffnen lassen. Dabei hatte der Konzern alle Hoffnungen auf Max Bahr gesetzt. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, dass die Geschäftsführer der betroffenen Max Bahr Gesellschaften beim Amtsgericht Hamburg die Eröffnung vom Insolvenzverfahren beantragen wollen. Es wird ein Insolvenzplanverfahren angestrebt. Bundesweit ist die Praktiker-Tochter nach der Insolvenz vom Mutterkonzern mit 132 Standorten zahlungsunfähig. Lieferanten von Max Bahr wurden angeblich von einem Warenkreditversicherer nicht mehr unterstützt. Die Warenversorgung der Baumärkte ist dadurch nicht mehr gesichert.
Max Bahr – Hoffnungsträger von Praktiker
Bisher galt Max Bahr als der Hoffnungsträger von Praktiker. In die etablierte Marke wurden bereits zahlreiche Praktiker-Märkte umbenannt. Damit wollte sich das Unternehmen vom Discounter-Image befreien. „20 Prozent auf alles – außer Tiernahrung“ brachte Praktiker keinen Erfolg sondern hohe Verluste und das Billig-Image. Die inzwischen verkleinerten internationalen Geschäfte sind von den Insolvenzverfahren weiterhin nicht betroffen. Es ist keineswegs ein Einzelfall, dass die strauchelnde Mutter die Tochter mit in die Insolvenz zieht.
Investoren wollen das Gesamtpaket nicht
Nach dem letzten Stand will der vorläufige Insolvenzverwalter die an der Börse notierte Holding Praktiker AG wenn möglich als ganzes an einen Investor verkaufen. Hornbach, Obi und andere Konkurrenten haben bereits öffentlich Interesse signalisiert. Sie wollen aber nicht das Gesamtpaket, sondern nur einzelne Filialen. Für die Fortführung ohne Verkauf hatten sich einige Gläubiger ausgesprochen.
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