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Wie geht es nach dem neuen Dax-Rekord weiter?

Wie geht es nach dem neuen Dax-Rekord weiter?

Mai 8, 2013

Wie immer, wenn der Dax ein Rekordhoch erreicht stellt sich die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Ist es das Ende oder der Anfang einer Entwicklung? Den beiden Rekordhochs in den vergangenen dreizehn Jahren folgte relativ schnell eine schmerzliche Baisse, die monate- bzw. jahrelang anhielt. Bei einem weiteren Rückblick ist aber auch zu erkennen, dass eine Konsolidierung entweder nur wenige Wochen dauerte oder überhaupt nicht eintraf. Länger als vier Wochen dauerten sie lediglich in den Jahren 1990 und 1994. Nur der Kursrückgang Anfang der Neunziger war so deutlich wie in den zurückliegenden zehn Jahren. Markiert das Jahr 2013 einen neuen Wendepunkt? Ob es sich um einen Wendepunkt oder lediglich eine Etappe in einer andauernden Hausse handelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Die fundamentale Bewertung vom Aktienmarkt und die Attraktivität vom Anleihenmarkt sowie die Stimmungslage gehören zu den wichtigsten Faktoren.

KGV für fundamentale Bewertung

Für die fundamentale Bewertung von Markt, kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis herangezogen werden. Den Hochs von 1997 und 1998 folgte eine dreimonatige Baisse. Damals wurde der Dax mit einem KGV von über 11 bzw. 16 bewertet. 1997 ist das KGV weiter angestiegen. 1998 fiel die Baisse viel stärker aus – das KGV ging zurück. Das Dax-KGV lag im März 2000 bei einem Rekordwert über 34. Der Index hat diesen Wert ab 2001 zwar überstiegen, was aber am deutlichen Schrumpfen der Gewinne lag. 2003 haben sich die Kurse wieder erholt und das KGV war höher. Dass an der Börse im Jahr 2004 kaum was passierte lag vielleicht daran. Nach dem Rekordhoch im Jahr 2007 ist das KGV ebenfalls kräftig angestiegen, was daran lag, dass die Unternehmensgewinne fielen. Mit über 14 hat das KGV kurz zuvor aber auch nicht verdächtig hoch gelegen.

Dax derzeit nicht überbewertet

Derzeit liegt das KGV bei 15,4, was bedeutet, dass der Dax nicht überbewertet ist. Allerdings hat jede historische Situation eine eigene Konstellation. Die Erwartungen von 1997 haben sich als übertrieben pessimistisch herausgestellt. Eine kräftige Korrektur sorgte 1998 schnell für bessere Perspektiven, 2000 war der Markt völlig überbewertet und im Jahr 2007 hat er die Krise vorweggenommen. Für die Fortsetzung der Hausse spricht die Aktienrendite. Wenn man die Aktien- und Anleihenrendite gegenüberstellt, lag die Aktienrendite im März 2000 über zwei Prozentpunkte unter der Anleihenrendite. Also waren Aktien damals vergleichsweise unattraktiv. Zu allen anderen Zeitpunkten ist dieses jedoch nicht so eindeutig. 1998 und 2007 ist der Renditeabstand immerhin auf unter zwei Prozent gefallen. 2007 hat sich dies wahrscheinlich nur wieder erholt, weil die Gewinne zunächst etwas besser ausgefallen sind. Renditedifferenzen zwischen zwei und vier Prozent sind andererseits wohl das Normalmaß. Unter diesem Aspekt sieht es für eine Fortsetzung der Hausse günstig aus. Die Aktienrendite liegt seit Mitte 2010 beständig um fünf Prozentpunkte über der von Bundesanleihen. Die meisten Anleger gehen davon aus, dass die Differenz nach der letzten Zinssenkung höher wird, weil die Anleiherendite weiter sinkt. Bei dem extrem niedrigen Zinsniveau dürfte das allerdings kaum möglich sein.

Wirtschaftlicher Aufschwung lässt auf sich warten

Mit der Stimmung sieht es anders aus, denn diese wird über mehrere Indikatoren gemessen, deren Aussagekraft jedoch immer wieder zu hinterfragen ist. Für die Alternativlosigkeit gibt es allerdings ein gewisses Gefühl. Angesichts der negativen Realzinsen scheiden derzeit Anlagealternativen aus. Zum wirtschaftlichen Aufschwung in der Eurozone wird es noch nicht kommen, daran ändert auch die Senkung vom Leitzins nichts. Die Wachstumsaussichten wurden bereits gesenkt. Für dieses Jahr erwartet die EU-Kommission einen vierprozentigen Rückgang der Wirtschaftskraft. Einer Studie zufolge sind angeblich 83 Prozent der deutschen Anleger überzeugt, dass sie ihre langfristigen Anlageziele erreichen. Von den als risikoaffin geltenden Anlegern zwischen 25 und 24 Jahren wollen 63 Prozent ihr Ziel ohne Aktienanlagen erreichen. Insgesamt hat sich gezeigt, dass derzeit nur wenig Privatanleger am Aktienmarkt vertreten sind. Die Stimmung bei den Profis ist anscheinend gut und stabil, so dass mit einem nachhaltigen Ausbruch zu rechnen ist. In absehbarer Zeit werden absolute Höchststände erwartet, teilte die Commerzbank mit.

Geht der Rallye bald die Luft aus?

Der Analyst von Sentix hingegen befindet die Stimmung als zu gut. Institutionelle Investoren haben ihre Aktienquoten bereits deutlich erhöht, aus dieser Anlegerschicht sind keine Impulse für Aktienkäufe mehr zu erwarten. Er hofft auf das Nachholpotential der privaten Anleger. Der Rallye könnte letztendlich die Luft ausgehen. Kurzfristige Prognosen sind selten zuverlässig, sondern eine lästige Pflichtübung für Analysten die selbst nicht daran glauben. Wegen zahlreichen Unwägbarkeiten sind Prognosen nicht treffsicher.

Bildquelle: Gerd Altmann / pixelio.de

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